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Alles über die Geheimsprache der Ärzte

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Haben Sie sich nicht auch manchmal gefragt, was da bei der Visite über Sie erzählt wird? Oder was Ihnen Ihr Hausarzt vertrauensvoll zuflüstert? Geht es Ihnen nicht auch so? Nach der Visite fragen Sie die Lernschwester oder den Zivi, der als letztes den Raum verlässt? Kommen da die Infos rüber? Daher lernen Sie die medizinische Terme, es ist gar nicht so schwer. Ausserdem erkennen Sie, welches Verhalten Sie unbedingt gegenüber einem Arzt vermeiden sollten. Bei jedem Stammtisch werden Sie damit mit Sicherheit auftrumpfen können.

Wichtige geheime Begriffe für gängige Erkrankungen

  • C2-Abusus (oder Äthylismus, vergleiche: Alkoholismus): Suffbirne
  • Supranasale Flatulenz (Steigerung: gravis): Blähung, die oberhalb der Nase beginnt (also: Hirn)
  • CA: Kurzform für Karzinom (Vorsicht: auch Chefarzt!), kennt aber heute jeder, daher TU: Kurzform für Tumor, im Sinne von was bösartigem (Merke: nicht jeder Chef ist bösartig!)
  • Logorrhö: Gegenteil von Diarrhö (siehe Gastroenteritis), Worte gleiten durchfallartig in den Raum. Führt in der Regel zu akkustischen Belästigungen gegenüber dem Arzt. (Vergleiche: Schizophrenie)
  • Incompliance: Der Patient schert sich einen Dreck drum, was der Arzt ihm verordnet. Hier kann es zum Disput kommen: “Warum nehmen Sie denn nicht die dringend notwendige Herztablette, Sie haben doch zum Frühstück erst 12 Kapseln!” Merke: Je höher die Anzahl der Pillen, desto niedriger die Compliance.
  • weiter Begriffe werden in der Rubrik Krankheiten erläutert.

Was müssen Sie ausserdem beim Hausarzt beachten? (siehe auch: Der Hausarzt)

  • Pro Quartal nur zwei mal in der Praxis aufkreuzen, da Ihr Hausarzt beim dritten Besuch keine Kohle mehr bekommt. Merke: je höher die Anzahl der Sprechstundentermine, desto schlechter die Laune Ihres behandelnden Arztes.
  • Möglichst keinen Hausbesuch anfordern, denn da gibts momentan nur 13,50 Euro dafür. Falls es doch erforderlich sein sollte, heitern Sie Ihren Arzt mit einigen Sprüchen auf, wie “Ich war auch mal arbeitslos, ich weiss, was Sie durchmachen.” oder “Nächstes Jahr mit dem Gesundheitsfonds wird sicher alles besser.”
  • Sprechen Sie auf keine Fall über Villen und tolle Autos, könnte einen Tag der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kosten.
  • Übrigens die Frage “Hatten wir heute schon Stuhlgang?” ist veraltet und wird in der Regel, abgesehen von Seniorenärzten, nicht mehr angewendet.

Die Geheimsprache der Ärzte (Teil 2)

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Einige wertvolle Begriffe der medizinischen Geheimniskrämerei wurden bereits im ersten Teil erläutert. Da aufgrund der neuen Massen-Medienvernichtungswaffen  (TV, Internet …) ein täglicher Overkill an sinnlosen Informationen die Aufnahmefähigkeitsfertigkeiten des Grosshirns stark beeinträchtigt, lesen Sie ruhig noch einmal den Teil 1 der Geheimsprache der Ärzte nach …

In der Medizin ist es üblich im Gespräch auch mit dem Patienten ein sprachlich hohes Niveau zu bewahren. Doch leider haben die besprochenen Themen oftmals mit Dingen zu tun, die entweder unterhalb der Gürtellinie liegen oder mit Ausscheidungen von unangenehmen Körperflüssigkeiten zu tun haben. Daher entschieden sich Mediziner bereits zu Urzeiten eine eigene, neutrale Sprache zu erfinden, die zudem als Geheimsprache innerhalb der Zunft diente. So können sich beispielsweise Ärzte unterschiedlicher Nationalitäten und Sprachen völlig unkompliziert über komplexe medizinische Themen unterhalten ohne die jeweilige Landessprache zu beherrschen. (An alle deutschen Ärzte: Bitte nichts überstürzen und morgen gleich nach Schweden auswandern! Wir haben hier auch Ärztemangel! Aber das ist ein anderes Thema)

Anhand einer Konversation zwischen einem Chirurgen und einem Anästhesisten möchte ich das Thema vertiefen. (Im Übrigen auch das Thema: “Krieg Betäuber gegen Aufschneider”)

Der Patient ist intubiert und an der Beatmungsmaschine angeschlossen. Monoton geht die Luftpumpe auf und nieder, der Herzschlag piepst leise auf dem Monitor. Der Anästhesist blättert entspannt in einer Illustrierten und löst Kreuzworträtsel, während der Chefchirurg mit seinem Team schwitzend eine Hüftprothesen-Operation durchführt. Die Muskulatur des Patienten scheint sich irgendwie anzuspannen. Der Chirurg lugt hinter seiner OP-Haube verärgert hervor.

Chirurg: “Der Patient ist nicht ausreichend relaxiert, ich kann meine Totalendoprothese nicht implantieren!” —- die Muskulatur ist nicht entspannt, ich kann mein Titanteil nicht einbauen —-

Anästhesist: “Ich spritze rasch Muskelrelaxantien!” —- ich spritze später etwas Drogen —-

Chirurg: “Machen Sie schon, Sie …”

Anästhesist: “Ich was …?”

Chirurg: “Sie sind doch den ganzen Tag somnolent und praktizieren einen intracerebralen Meteorismus!” —- Sie schlafen doch den ganzen Tag und überhaupt haben Sie nen Dachschaden —-

Anästhesist: “Selber Caput piger, seien Sie sparsam mit Ihrer Laudatio flatulenzia!” —- Selber Faulpelz, sparen Sie sich ihre gemeinen Worte —-

Chirurg: (will am liebsten hinter die Trennwand) “Ihre oralen Logorrhoen sind mir doch nicht ganz inapparent!” —- Sie haben doch Wort-Durchfall —-

Anästhesist: “Ich glaube Ihre Miktion ist parasympathisch übersteuert. Ausserdem leiden Sie an einer sensorischen Aphasie bei beginnendem dementiellen Syndrom!” —- Machen Sie sich mal nicht in die Hose. Ausserdem haben Sie Wortfindungsstörungen aufgrund einer Demenz —-

Mittlerweile ist der Patient übrigens vollständig relaxiert ….

Chirurg: “Sie Insufflierter Defäkationsassimilator, ich komme gleich und decapitiere Ihren malignen insuffizienten cervikalen Appendix!” —- Sie … Schaumschläger, oder so ähnlich, ich komme gleich und entferne Ihr bösartiges Anhängsel am Hals, meint wahrscheinlich einen Leberfleck? —-

Anästhesist: “Ubi pus, ibi evacuat! Scio me nihil scire!” —- Wo Eiter ist, sollte dieser auch entleert werden! Ich weiss, dass ich nichts weiss —-

Der Gasmann scheint einzulenken, denn nichts ist furchtbarer als ein cholerischer Chirurg …

So oder ähnlich laufen also herkömmliche Konversationen in Operationssälen ab. Ich hoffe, ich konnte also einen Beitrag zum Verständnis beider Berufsgruppen leisten. Die Ärzte und Medizinstudenten unter den Lesern werden gemerkt haben, dass ich teilweise etwas grosszügig übersetzt habe und nicht weiter ins schmuddelige Detail gegangen bin …

Geheimsprache der Ärzte (Teil 3)

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Da ich nun schon einige geheimsprachliche Aktivitäten der Ärzte dargestellt habe (Teil 1, Teil 2), möchte ich nun einmal über spezielle Krankheitsbilder referrieren.

Krankheiten von A-F

  • Adipositas – Fettsucht, hat was mit (zu wenig) Essen zu tun
  • Anämie – Blutarmut, blasse Haut als Markenzeichen (Ausnahme: Stationsarzt)
  • Angina tonsillaris – Mandelentzündung, Hals tut weh. Mandelaugen sind nicht betroffen
  • Alkoholabusus – Trinksucht, häufige Erkrankung weltweit
  • Apoplex – Schlaganfall, hier ist entweder zuviel oder zuwenig Blut im Hirn
  • Appendizitis – Blinddarmentzündung, der Wurmfortsatz muss weg
  • Arterielle Hypertonie – Bluthochdruck, enormer Druckanstieg im Körper. Kann bis auf über 300 (!) mmHg hochgehen.
  • Arteriosklerose – Rohrverkalkungen der Arterien (Adern, die vom Herzen wegführen), da hilft kein herkömmlicher Kalklöser
  • Asthma bronchiale – Hier pfeift nicht nur der Schiri
  • Basaliom – Weisser Hautkrebs, gibt zwar keine Metastasen aber wächst weiter und weiter, daher unbedingt behandeln
  • Blaulichterkrankung – Heimtückisch, befällt Rettungspersonal, Polizei und Feuerwehr
  • Bronchitis, chronische – vorwiegend Nikotinenslinge, die öfter als erwartet im Jahr Husten mit Auswurf und Atemnot haben.
  • Burn Out bei Ärzten – Fortschreitende Seuche innerhalb der Zunft
  • Cholezystolithiasis – Gallensteine, häufige (Klunker)-Erkrankung der westlichen Welt
  • Colon irritabile – Reizdarm, Hirn-Darm-Rückkopplung ist gestört
  • Cystitis – Blasenentzündung, warme Unterhosen anziehen!
  • Diabetes mellitus – Zuckersüsse Erkrankung (Honigsüsser Durchfluss). Screening früher: geschmackliche Untersuchung des frischen Morgen-Urins, heute gibts genauere Methoden
  • Epididymitis – unangenehm nur für Männer – Nebenhodenentzündung
  • Fusspilz – Sieht anders aus als erwartet. Keine Pilze sichtbar, sondern Haut schält sich meistens zwischen den Zehchen, juckt, schmerzt
  • Fraktur – Bruch von einem von über 200 Knochen im menschlichen Körper

Geheimsprache der Ärzte (Teil 4)

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Weitere nützliche Hinweise für lateinisch-griechisches Medizin-wirr-warr mit Beispielen von wichtigen Erkrankungen.

Krankheiten von G-L

  • Gastritis – Magenschleimhautentzündung, hat fast jeder nach Burger-Genuss
  • Gastroenteritis – Magen-Darm-Grippe mit unangenehmen Symptomen
  • Gichtanfall – Grillen im Sommer mit Schnitzel und Bier, da ist der Gichtanfall vorprogrammiert, meistens folgt dann auf den netten Abend ein Besuch beim Arzt mit Schmerzen im Haxn
  • Grippaler Infekt – Husten, Schnupfen, Heiterkeit
  • Hämatom – Ergebnis einer entgleisten Konversation: Bluterguss
  • Hämorrhoiden – Unanständige Erkrankung
  • Herzinfarkt – Wenn Kalk in den Herzkranzgefässen ist, kommts zum Verschluss
  • Hypertonie – Wenns einem den Vogel raushaut, Bluthochdruck, eine Volkskrankheit
  • Hypochonder – Der eingebildete Kranke
  • Hypothyreose – Schilddrüse funzt zu wenig, Unterfunktion, da braucht man Hormone
  • Ileus – Darmverschluss, erfordert oftmals ne Operation. Meine Omma sagte immer zu uns Kindern: “Trink dat Kalte nich zu schnell, sonst kriste ne Darmverschluss” – Kann ich heute so als Arzt nicht mehr bestätigen
  • Influenza – Die echte Grippe, Epidemie wird in den nächsten Jahren erwartet
  • Klimakterium – Wechseljahre, auch bei Männern ein ernstzunehmendes Thema
  • Krätze – prima Mitbringsel aus den Hotelbetten oder der Sonnenbank – die Krätzmilbe, juckt tierisch und wird oftmals nicht gleich erkannt.
  • Läuse – gibts in mehreren Variationen, beliebt im Kindergarten und Schule: die Kopflaus. Da juckts einen schon, wenn man darüber redet.
  • Leberzirrhose – ungünstige Erkrankung, oftmals bedingt durch erhöhte Zufuhr von hochprozentigen Getränken, oder aber infektiös durch ne Hepatitis
  • Lumboischialgie – Volksleiden, wenn die Lendenwirbelsäule schmerzt und ins Bein ausstrahlt. “Dr Ischias isch mer neigfahra!”

Geheimsprache der Ärzte (Teil 5)

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hier ein weiterer Teil der Geheimniskrämerei, es geht um die gestellten Diagnosen von M-Z

  • Mononukleose – Auch: Pfeiffersches Drüsenfieber, Kissing disease oder Studentenkrankheit (weil die so oft kissen?), gibt dicke Bollen am Hals (Lymphknoddeln) und hohes Fieber. Kann manchmal auch im Hospital enden
  • Morbus Gesundheitsfonds – Neue 2009er Krankheit
  • Morbus Parkinson – Schüttellähmung
  • MRSA-Infektion – Sehr unbeliebter Keim bei medizinischem Personal, da sehr resistent. Da heisst es Isolieren, Maskieren und Jubilieren. (Methicillin-resistenter-Staphylococcus areus). Darüber gibts übrigens bald einen Song von Monsterdoc …
  • Nephrolithiasis – Steinchen in der Niere, sind oftmals recht schmerzhaft
  • Nikotinabusus – Luft- und Lungenverpestung der dritten Art
  • Norovirus-Infektion – ebenfalls unbeliebter Keim, der Brechdurchfall verursacht
  • Pneumonie – Entzündung der Lunge
  • Pneumothorax – Luft ist aus dem Lungenflügel raus
  • Prostatahypertrophie – Prostata ist vergrössert und behindertet beim Wasserlassen
  • Schlafapnoesyndrom – Nächtliches Wälder-Abholzen im Schlafzimmer mit ernsten Folgen
  • Schilddrüsenunterfunktion – Hypothyreose. Beim Vollbild der Erkrankung wird man übergewichtig, schwammig und gaaaanz laaaaangsaaaam. “Meine Froinde sagen, ich bin sooo langweilig!”
  • Schizophrenie – Spaltungsirresein
  • Sinusitis – Nasennebenhöhlenverschmodderung
  • Varikosis – Krampfadern, nicht nur kosmetisch problematisch
  • Weihnachtskrankheiten – Krankheitsbilder, die nicht nur zu Weihnachten auftreten können
  • 10-Euro Krankheit – Fortschreitende Erkrankung in deutschen Artzpraxen

Geheimsprache der Ärzte (Teil 6)

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Eine sträflich vernachlässigte Kategorie möchte ich heute wieder aufleben lassen. Was wollen uns die Halbgötter in weiß wirklich sagen, wenn sie den Mund öffnen? Medizynicus hat schon mal vorgelegt. Da will ich mich natürlich nicht lumpen lassen. Welche Worte benutzen Ärzte, wenn sie denken, es liegt bei einem Patienten ein gewisser Stumpfsinn im Kopf vor?

chirurg bei der arbeit

Die (recht freie) Übersetzung befindet sich jeweils in Klammern …

  • Hemisphären-Diskonnektion (Hirnhälften sind nicht verbunden)
  • Hemisphären-Aerobilie (Hirnhälften sind voller Luft)
  • Cerebraler Botulus (Wurstkopf)
  • Supranasale Flatulenz (Blähung oberhalb der Nase)
  • unklare Zerebralisation (unklare Hirnentwicklung)
  • Caput Placebo (Placebo Kopf)
  • idiopathische Intelligenz (Intelligenz unklar)
  • Essentielle cerebrale Dysfunktion (Hirnfehlfunkion)
  • Cerebrovaskuläre Aplasie (Hirn samt Gefäßen nicht vorhanden)
  • Dekompensierte cerebrale Flatulenzia gravis (schwerwiegende Hirnblähung, die nicht mehr unter Kontrolle ist)

Diese Begriffe sind natürlich frei erfunden …

Geheimsprache der Ärzte (Teil 7)

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Haben Sie auch morgen einen Termin bei Ihrem Hausarzt? Wegen einer Erkältung? Oder was Schlimmeres? Wissen Sie eigentlich, was er Ihnen mit seinem lateinisch-griechischen Dialekt wirklich sagen will? Nein? Dann hören Sie einmal zwischen die Zeilen. Wie das geht? Mit monstermäßiger Unterstützung natürlich.

  • “Die Blutwerte bestimmen wir irgendwann im nächsten Quartal” (Sie belasten meine Nerven und das Budget. Schluss jetzt mit den Terminen)
  • “Krankengymnastik ist in Ihrem Fall nicht günstig” (Das Budget ist schon längst erfüllt und ich habe keine Lust auf einen Regress)
  • “Ich muss jetzt dringend auf Hausbesuch” (Der Golfplatz ruft!)
  • “Ich gebe Ihnen eine Überweisung zum Facharzt, der kennt sich da am besten aus” (Ob ich Sie behandle oder einen Überweisungsschein ausstelle, gibt für mich das gleiche Geld. Dann wähle ich doch lieber die einfachere Variante)
  • “Ich bin als Hausarzt der Lotse im Gesundheitssystem” (Einen Depp muss es ja geben)
  • “Sie müssen dringend abnehmen!” (Eigentlich bin ich ja viel dicker als Sie. Aber Ich habe den Zusatztitel für Ernährungsmedizin)
  • “Hören Sie auf mit Rauchen!” (Die Asthma-Sprays sind so teuer und das belastet mein Budget)
  • “Achten Sie auf Ihr Cholesterin!” (Nachher esse ich selbst erst einmal ein Stück Sahnetorte, lecker!)
  • “Treiben Sie Sport!” (Welch blöde Floskel. Aber das muss ich ja als Arzt sagen)

Auch schon mal zwischen den Zeilen gelesen?

Geheimsprache der Ärzte (Teil 8)

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Bei vielen Ärzten muss man zwischen den Zeilen lesen um sie zu verstehen. Entweder sie benutzen lateinisch-griechische Floskeln, nuscheln oder verwenden einen Geheimcode. Dieser Code wirkt zunächst wie ein ganz normales Gespräch. Doch Vorsicht! Wie ein Hausarzt codet wissen wir nun (Geheimsprache der Ärzte Teil 7). Nun lernen Sie die Sprachweisen eines Chirurgen kennen.

  • “Wie geht es Ihnen?” (Ist die Hüft-OP gut verlaufen? Ich bin schließlich ein toller Hecht!)
  • “Die Heilungsverlauf ist so gut, wir können Sie bereits morgen entlassen!” (Wir brauchen dringend Platz! Außerdem bekommen wir keinen Cent mehr für Ihre Person!)
  • “Diese Blutungs-Komplikation ist bedauerlich!” (Keine Ahnung, warum es bei Ihrer OP zur Nachblutung gekommen ist. Vielleicht hat der Student das Ding verhauen!)
  • “Sie haben eine Wundinfektion! Das können wir mit Antibiotika in den Griff kriegen!” (Der Chefarzt hat wahrscheinlich seine Krawatte vor der Operation nicht desinfiziert. Wenn da allerdings MRSA drin ist, wird es bitter!)
  • “Die Nachbehandlung Ihrer Gallen-OP kann der Hausarzt übernehmen, Sie müssen gar nicht mehr ins Krankenhaus kommen” (Wir streichen die Prämie ein, und der Stiegenterrier darf das Nachsorge-Geblödel für nen Nuller übernehmen, super!)
  • “Kommen Sie mit Ihrem geprellten Arm morgen unbedingt zur Kontrolle!” (Ich bin Frischlingsarzt und sehe die Knochen vor lauter Röntgenbilder nicht. Morgen früh ist zum Glück der Oberarzt wieder da!)

Auch schon mal zwischen den Zeilen gelauscht …


Geheimsprache der Ärzte (Teil 9)

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Notärzte sind die Outlaws unter den Medizinern. Wobei es hier ja wenige Hauptberufliche gibt. Die meisten agieren vollschichtig als Gasleute (Anästhesisten) oder Internisten. Chirurgen können in der Regel EKGs nicht richtig herum halten und werden daher auf der Landstraße mit Blaulicht nicht gern gesehen. Wie codet nun ein Notarzt? Es ist nicht ganz einfach. Da während der Einsätze meistens nicht viel Zeit zum Plaudern bleibt, fasst man sich in der Regel kurz. Hier ein typisches Sprachbeispiel bei einem Verkehrsunfall.

Der Rettungsassistent (RA) prescht mit 15o Sachen um die Ecke. Ein Verkehrsunfall auf einer nahegelegenen Bundesstraße.

  • RA: Wir haben einen VU (Verkehrsunfall), 3 RTWs (Rettungswägen) und 2 KTWs (Krankentransportwägelchen) sind bereits vor Ort. Auch der LNA (Lieber nicht alarmieren Leitender Notbarsch) und ORGL (organisatorischer Leiter des Rettungsdienstes). 3 Schwerverletzte, 7 Leichtverletzte. Der KID (Kriseninterventionsdienst) kommt noch. Ich mag keine MANVs (Massenanfall von Verletzten)
  • NA: Wie bitte? Ich binde mir schon mal die Stiefel zu.

Am Ort des Unfalls angekommen weist der LNA dem NA einen Patienten mit einer offenen Oberschenkelfraktur zu.

  • RA: Ketanest, Midazolam?
  • NA: Yep
  • Patient: Die Vögel singen so schön im Mai!
  • NA: Die Vögel singen leider nur kurz. Wir brauchen noch einen RTH (Hubschrauber)

Der letzte Wortwechsel dient nun zur allgemeinen Erheiterung und ist nur für Insider zu verstehen:

  • RA: Yep. Schau mal, da kommt noch der ASB und das THW, wir fahren erstmal in die EVK, die halten schon EKs und FFPs bereit. Die BF und die FF haben zum Glück die B0815 abgesperrt, weil Öl ausgelaufen ist.
  • NA: Gut, ich gehe in den RTW und gebe dem Patienten Volumen. Übrigens nähert sich mein persönlicher GCS kontinuierlich dem Wert 3. Ich brauche Feierabend.
  • RA: Komm schon, ein GSE hat man nicht alle Tage. Laut DV habe ich auch schon Dienstschluss, aber ich muss noch schnell zum ORGL in seinen ELW. Zum Glück brauchen wir heute nicht die DGzRS …

Alles verstanden? Wer kann die letzten Sätze übersetzen?

Geheimsprache der Ärzte (Teil 10)

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Das geschriebene Wort hat bei den Medizinern eine ganz besondere Bedeutung. Wir alle kennen und lieben sie: Die Arzt-Klaue. Die Apotheker hassen sie (siehe: Pharmama). Warum ist dieser Umstand so?

Nun, dies ist nicht so einfach zu erklären. Möglicherweise spielt hier die Computerisierung eine große Rolle. Es muss kaum noch mit den Greifern geschrieben werden, alles wird in den Computer getippt. Doch auch schon zu Urzeiten waren die Druiden dafür berühmt eine einzigartige, mystisch angehauchte, ja fast unleserliche Schrift ihr Eigen zu nennen. Benutzten sie zudem latein-griechische Floskeln, so war der Code perfekt – die Geheimsprache der Ärzte.

Im Laufe der Jahre, und ich muss dies zugeben, hat sich meine Schriftbild zunehmend verändert. Es ist, nun wie soll ich sagen, unleserlicher geworden. Einen Morbus Parkinson konnte ich ausschließen. Warum? Vermutlich ist dies eine Eigenheit der Mediziner, die aus dem tiefsten Inneren irgendwann herausbricht. (Was für ein lächerliches Gewäsch …, egal!)

Es folgt ein Fallbeispiel, das die unangenehmen Folgen eines unleserlich ausgefüllten Rezeptes darstellt:

Ein Patient sucht eine gut sortierte Allgemeinarztpraxis aufgrund von Magenbeschwerden auf. Der Landarzt stellt ein Rezept aus. Da die Computeranlage streikt, zückt er den goldenen Füllfederhalter und kritzelt etwas auf den Apothekenbestellschein. Später in der Pillenbude bekommt die Apothekerin graue Haare. Was heißt das bloß?

“Alprazolam, genau und Metoprolol, stimmt, Sie haben in dem Fall einen an der Waffel, so Panikattacken, stimmts?”

“Also eigentlich … soll das Pantoprazol und Metoclopramid heißen …”

“Oh, tut mir leid, hier hamse!”

“Auf Wiedersehen”

Auch schon mal über Arzt-Klauen geärgert?

Geheimsprache der Ärzte (Teil 11)

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Ärzte grenzen sich gerne durch ihre Sprache ab. Das müssen sie auch, nämlich um unwichtige Sachverhalte kompliziert darstellen zu können. Spitzen Sie also beim nächsten Hausarztbesuch einmal aufmerksam die Ohren. Die Krankheitsliste in einer gut geführten Allgemeinarztpraxis ist begrenzt, daher müssen viel lateinisch-griechische Floskeln her um das ganze etwas professioneller zu gestalten.

  • Bei ihnen liegt ein fieberhafter grippaler Infekt, nicht influenzatypisch, vor, die Pulmo ist ohne Befund: Sie haben nen Schnupfen und nix an der Lunge!
  • Eine Gastroenteritis haben Sie, vermutlich viraler Genese: Brech-Durchfall durch Virus (vor Weihnachten eher wegen fehlerhafter Lebensmittelzufuhr).
  • Aufgrund einer Lumbago schreibe ich Ihnen ein Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus: Wegen nem Hexenschuss können Sie es sich ne Woche zu Hause gemütlich machen.
  • Ihr Herpes zoster muss dringend virostatisch behandelt werden: Ihre Gürtelrose braucht ein Gegendings.
  • Sie benötigen einen TdPaP-Impfstoff: Ich jage ihnen einen Vierer-Impfstoff gegen Tetanus, Diphterie, Polio und Keuchhusten in den Oberarm.
  • Ich benötige noch die Praxisgebühr: Ich bin der Depp in Weiß und bin offizieller Gebühreneintreiber der Krankenkassen.

Geheimsprache der Ärzte (Teil 12)

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Wieder einmal möchte ich euch wertvolle Tipps für einen besseren Umgang mit SchwarzWeißkitteln geben. Nachdem ihr also Teil 1-11 verinnerlicht habt, gilt es nun neue medizinische Redensarten zu erlernen. Wir begeben uns in den Schaffensraum eines Notarztes: Nachts um halb drei auf der Autobahn. (Die deutsche Übersetzung findet sich in Klammern)

  • Notarzt: Ach Kinder bin ich müde, zieht schon mal Midazolam und Ketamin auf, hier riechts nach Polytraumen. (Ich hatte viele Dienste in letzter Zeit, ist das klar? Ich brauche Narkosemittel für die Schwerstverletzten)
  • Rettungssepp: Klaro. Brauchen wir nen LNA und nen ORGL? (Sicher du Besserwisser, das nehmen wir doch eh immer. Sind hier etwa so viele Fälle, dass wir die wirklich wichtigen Personen benötigen?)
  • Notarzt: Nee, hab alles im Griff, ein stumpfes Bauchtrauma und eine psychische Entgleisung (Willst du mir die Kompetenz streitig machen? Ein Aua am Bauch ohne äußere Verletzungsanzeichen und ein psychisches Galama)
  • Rettungssepp: Jachnee. Brauchste nen Zugang? Grau oder Blau? (Du Hirn, irgendwie mag ich dich trotzdem. Willst du einen intravenösen Zugang für Männer oder Memmen legen?)
  • Notarzt: Grau selbstverständlich. (Nein, ich werde heute keine Akupunktur veranstalten. Ich benötige lediglich eine Nadel, wirklich nur eine einzige!)
  • Rettungssepp: Okay, hier die Drogen. (Das übliche zum Betäuben, wie *gähn* langweilig)
  • Notarzt: Danke, und jetzt ab mit Signal. (Das stumpfe Bauchtrauma muss rasch in die Klinik, also mach gefälligst nachts das Martinshorn an. Das beweist schließlich fachliche Kompetenz)
  • Rettungssepp: Benötigen wir noch einen KID? (Brauchen wir eventuell noch ein paar Gesichter, die tröstende Worte an den psychisch Entgleisten richten sollen?)
  • Notarzt: Wieso? Wir haben doch keinen Exitus. (Die sollen ruhig weiterschlafen … das nächste mal gerne)
  • Rettungssepp: Okay, ab geht die Post …

Einfaches Deutsch bei Aerzten

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Das ärztliche Deutsch ist einfach eine Katastrophe. In der Regel besteht es aus Aneinanderreihungen von griechisch-lateinisch-zynischen Floskeln. Nach der großen deutschen Rechtschreibreform gibt es zunehmend Initiativen und Institute für eine (noch) leichtere Sprache. Diesem Trend folgend möchte ich heute einen typischen Besuch bei einem Orthopäden (Knochenarzt) in zeitgemäßer “leichter” deutscher verständlicher Sprache darstellen (was für Schachtelsätze …)

Patient hat Rückenschmerzen und kommt in eine gut sortierte orthopädische Praxis.

  • Arzthelferin: “Guten Morgen, Krankenkassenkarte und Überweisung bitte!”
  • Patient: “Hier bitte!”
  • Arzthelferin: “Gehen Sie doch schon mal in den Behandlungsraum, der Knochenarzt kommt gleich.”
  • Patient: “Danke!”
  • Knochenarzt: “Guten Morgen. Wo drückt denn der Schuh?”
  • Patient: “Am Schuh, nicht, aber am unteren Ende vom Rücken. Und das linke Bein auch.”
  • Knochenarzt: “Ah, oha, Sie haben Rückenschmerzen am unteren Ende des äh Rückens. Und der Nerv strahlt ins Bein aus. Ja genau.”
  • Patient: “Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte ich hätte Lumboischialgie.”
  • Knochenarzt: “Ach, das sind doch Begriffe von Gestern. Nein, sie haben Rückenschmerzen am unteren Ende des Rückens mit Ausstrahlung ins Bein und daher gebe ich Ihnen ein Rezept für ein Schmerzmittel, dass gelegentlich den Magen verderben kann aber nicht muss.”
  • Patient: “Meinen Sie Diclofenac?”
  • Knochenarzt: “Welch vorsintflutliche Bezeichnung. Gut, also hier ein Schmerzmittel und zusätzlich ein Magenschutzmittel.”
  • Patient: “Ah, Omeprazol?”
  • Knochenarzt: “Einen Säureblocker, ja!”
  • Patient: “Vielen Dank. Und bekomme ich noch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?”
  • Knochenarzt: “Selbstverständlich, hier der gelbe Lappen. Einen schönen Tag noch.”
  • Patient: “Super, äh Entschuldigung, der ICD-Code für die Lumboischialgie ist falsch … “

Ärztedeutsch

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Ärzte können nicht schreiben, hören nicht zu und erklären alles auf lateinisch-griechisch. Falsch! Hier der Gegenbeweis. Moderne Mediziner drücken sich stets in korrektem einfachen Deutsch aus, so dass alle Patienten sofort verstehen können. Hier ein typisches Beispiel in einer durchschnittlich gut geführten Hautarztpraxis.

  • Patient: “Guten Morgen, Herr Doktor, ich hätte da sowas am Unterschenkel!”
  • Dermatologe: “Guten Tag, dann zeigen Sie doch mal ihr Sowas …”
  • Patient: “Hier. Ist das was Schlimmes?”
  • Dermatologe: “Tuts weh und kommt da Sabber raus?
  • Patient: “Ja, manchmal kommt so Sekret raus, aber jetzt ists größer geworden und tut so richtig weh!”
  • Dermatologe: “Aha das ist in dem Fall ein Atherom, äh Grützbeutel, also aufgrund der Verstopfung eines Ausführungsganges fürs Sekret, also ich meine es sammelt sich Talgschmodder weil sone Drüse, weil sie eben verstopft ist … sag ich doch!
  • Patient: “Habe verstanden. Was tun?”
  • Dermatologe (aggressiv): “Es ist in dem Fall eine Eiteransammlung vorhanden, also ein Abszess, sprich eine gekapselte Eieransammlung, die äh, also der Sabber muss eben raus.”
  • Patient: “Kann es sein, dass dies ein infiziertes Atherom ist?”
  • Dermatologe (erleichtert): “Ja, genau, so ist es! Danke. Ich muss mal kurz den Eiter ablassen!”
  • Patient: “Danke”
  • Dermatologe: “Danke auch”

Also … es geht doch …

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